NABU Karben will Glyphosat-Einsatz vor Ort einschränken

Dass Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) mit seinem Alleingang in Brüssel die Wiederzulassung des umstrittenen Spitzmittels Glyphosat ermöglicht hat, stößt auch beim Karbener NABU auf massive Kritik. Als Konsequenz wollen die Karbener Umweltschützer die Stadt Karben auffordern, ihre verpachteten Nutzflächen nur noch glyphosatfrei bewirtschaften zu lassen. „Es ist unbestritten, dass Glyphosat das Bodenleben massiv zerstört und natürliche Kreisläufe außer Kraft setzt“, so der 2. Vorsitzende Dr. Hans Hansen. Das Versprühen auf abgeernteten Flächen führe außerdem dazu, dass Bienen auf den totgespritzen Feldern keine Nahrung mehr fänden und Imker oft schon im August zufüttern müßten. Durch den Rückgang der Insektenarten verlöre die Landwirtschaft „wichtige Bestäuber und Regulatoren von Schädlingen“, so Dr. Hansen, die Landwirtschaft schade sich selbst.

Laut Hansen hat der NABU bereits vor zwei Jahren vorgerechnet, wie eine Landwirtschaftspolitik mit hohen Umwelt- und Qualitätsstandards „gleichzeitig die Natur schützen und Bauern ausreichend hohe Einkommen sichern könnte“. Statt Betriebe wie bisher nach dem Gießkannenprinzip zu fördern, müsste ihnen ermöglicht werden, mit ökologischen Maßnahmen ein Zusatzeinkommen zu erzielen.

Schon beim „Umweltgespräch“ vor Jahresfrist hatten die Umweltschützer Bürgermeister Guido Rahn um Auskunft darüber gebeten, ob das Ackergift auch vom Karbener Bauhof verwendet wird, beispielsweise, um Gräben oder Randflächen zu säubern. Eine Auskunft darüber steht noch aus.