Am Samstag, den 5.10.2019, zogen wieder die Kraniche über Karben hinweg, und zwar am Nachmittag in einer riesigen Keilformation, die vermutlich aus ca. 300 Großvögeln bestand. Der Ruf dieser
Kraniche lässt bei dem Beobachter jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken laufen. Die Kraniche zogen bei Nord-Westwind in ihre südlichen Quartiere, wo sie die Wintermonate überstehen. Sie ziehen
ins nördliche Afrika und nach Spanien und Frankreich.
Auf ihrer Reise, die mitunter 1000 bis 2000 km und mehr betragen kann, machen sie manchmal Rast, um sich auszuruhen und um was zu fressen. Wenn das Wetter günstig ist und insbesondere der Wind
aus einer günstigen Richtung weht, machen sie keinen Stopp und fliegen in Einem durch. Wenn aber Regen einsetzt und der Wind umschlägt, dann rasten die großen Vögel, um mit ihren Kräften
hauszuhalten.
Ein typisches hessisches Rastgebiet ist auch die Wetterau mit ihren Wiesen und noch wichtiger sind die Äcker, auf denen Körner Mais geerntet wurde. Die Kraniche verständigen sich mit ihren
trompetenartigen Rufen und sind daran zu erkennen. Nicht umsonst heißt der Kranich mit wissenschaftlichem Namen Grus grus, so klingt nämlich der laute Ruf. Wenn sie am Tage ziehen kann man
sie gut beobachten. Meistens ziehen sie nachts, jedenfalls auf der Reise nach Süden. Ob das mit den Winden zusammen hängt, die nachts günstiger sind als am Tage?
Manche Kraniche ziehen überhaupt nicht mehr, weil die Winter bei uns inzwischen kaum noch Frost bringen und Fütterungsplätze von Menschen eingerichtet wurden.
Der Kranichzug hat begonnen, doch die Kälte im März hat die Tiere zu einem Zwischenstopp gezwungen: in Karben rastet eine große Gruppe der majestätischen Vögel. Kälteeinbrüche sind nichts ungwöhnliches, stellen die Tiere jedoch vor Probleme. In verschneiten und gefrorenen Landschaften finden sie schwer Futter, fliegen aber nicht zurüpck in ihre Überwinterungsgebiete, sondern landen in Gebieten, in denen sie sowohl Futter, als auch vor Feinden geschützte Bereiche zur Übernachtung gibt. Das ist zur Zeit in den Auen rund um Karben zu beobachten (Fotos: G. Bauer):
Bereits im Februar zog die erste große Gruppe von Kranichen über Karben hinweg. Viele Rufe gingen von den großen Vögeln aus. Es herrschte Süd-Westwind - also Rückenwind für die Reise nach Norden,
vielleicht nach Norddeutschland oder sogar schon nach Skandinavien. Es ist immer wieder ein erhebendes Gefühl, wenn man die Rufe hören und dann auch die Keilformationen entdecken kann. Der Himmel
war klar und man konnte die Kraniche im Sonnenschein gut erkennen. Wie weit die Kraniche fliegen, hängt ab von der Stetigkeit des Windes und wann sie ihre Reise begonnen haben. Manchmal können
sie hunderte von Kilometern in einem Tag zurücklegen. Wenn sich die Wind- und Wetterverhältnisse ändern, wird eine Rast eingelegt. Es gibt in der Wetterau eine ganze Reihe von Rastplätzen, die
dann angesteuert werden. Rastenden Kranichen soll man sich nur auf 300m nähern, sonst werden die Vögel beunruhigt, mahnt der NABU Karben.
Der Kranich ist etwa 1,20 m groß und hat eine Flügelspannweite von 2,20 m. Auffällig sind seine schwarz-weiße Hals- und Kopfzeichnung und die rote Kopfplatte. Berühmt sind die Kraniche für
ihre weit schallenden trompetenartigen Rufe "gruss gruss", die ihnen weit vorauseilen, bevor man die Keilformationen überhaupt sehen kann. In Deutschland brüten etwa 2800 Brutpaare in nassen
Bruchwäldern und Mooren. Sie legen im März zumeist zwei Eier, die etwa 30 Tage bebrütet werden. Die Jungvögel sind Nestflüchter und können schon etwa 24 Stunden nach dem Schlupf mit den
Eltern auf Nahrungssuche gehen. Mit etwa zehn Wochen sind sie fast so groß wie die Altvögel und können fliegen. Sie bleiben bis zum nächsten Frühjahr bei ihren Eltern. Sehr vielseitig sieht die
Nahrungspalette der Kraniche aus: Sie reicht von Insekten und deren Larven, Würmern, Schnecken, Fröschen, Reptilien und Kleinsäugern bis zu Mais- und Getreidekörnern.
Es lohnt sich, wenn die Temperaturen steigen und sich eine warme Südwest-Strömung einstellt, auf die typischen Rufe der Kraniche zu achten oder den Blick zum Himmel zu richten, um die schönen
Frühlingsboten zu sehen.
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Kraniche über Karben: es waren ein großer und mehrere kleinere Keilformationen, die die NABU-Leute am Himmel beobachten konnten. Vielleicht waren es über 150 Vögel. Es war schönes Wetter, der
Himmel blau und der Wind kam aus dem Süden. Also ideale Reisebedingungen für diese großen Vögel. Ob das Wetter so ideal bleibt, ist noch eine Frage, denn der Weg ist noch weit, wenigstens in die
skandinavischen Länder.
Bei Regen und ungünstigem Wind suchen Kraniche auf ihrem Zug manchmal Rastplätze in Hessen auf, um sich vom anstrengenden Flug zu erholen und Nahrung aufzunehmen. An den Rastplätzen sollte man
einen Abstand von 300 Meter einhalten, um erschöpfte Tiere nicht unnötig zu beunruhigen.
Hessen liegt auf einer Hauptzugroute der Kraniche auf ihrem Weg nach Ostdeutschland und Nordeuropa. In den nächsten Wochen ziehen über 200.000 Kraniche über Hessen hinweg. Erste Massenflugtage
werden für Anfang März erwartet. Die Kraniche sind besonders bei südwestlichen Winden und sonnigem Wetter zu beobachten, da sie dann die Kraft des Windes ausnutzen und Energie sparen
können.
Ein typisches hessisches Rastgebiet ist auch die Wetterau. Die Kraniche verständigen sich mit ihren trompetenartigen Rufen und sind daran zu erkennen. Nicht umsonst heißt der Kranich mit
wissenschaftlichem Namen Grus grus, so klingt nämlich der Ruf. Es ist ein erhebendes Bild, wenn man die großen und kleinen Keilformationen bobachten kann. Es lohnt sich, den Blick nach oben zum
Himmel zu richten, um dieses imposante Schauspiel erleben zu können.
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Den Ruf der Kraniche konnte man gestern Nachmittag schon längere Zeit hören - aber am Himmel sah man sie nicht, obwohl die Sonne schien und klare Sicht herrschte. Dabei klang es ganz nahe und
immer wieder schaute man zum Himmel: "Das kann doch nicht wahr sein, wir hören die vielstimmigen Kranichrufe und doch können wir sie nicht sehen!!" So mehrere Radfahrer, die in Klein Karben
abgestiegen waren und zum Himmel schauten. Aber endlich entdeckten die Radfahrer die riesigen Keilformation, die sehr, sehr hoch flogen - weit über den Wolken. Im Verlauf des Nachmittags zogen
weitere Keile über unsere Stadt, diese Male aber nicht so hoch, so dass sie gut gegen die weißen Wolken sichtbar waren. Es waren deutlich über tausend Kraniche. Das Wetter war ideal mit
Nord-Ost-Wind, sodass die Vögel große Entfernungen zurück legen konnten.
Karben und die Wetterau liegen auf der Hauptzugroute der Vögel auf dem Flug von der Ostsee in ihre Winterquartiere in Südspanien, Südwestfrankreich und Nordafrika. Rund 300.000 Kraniche ziehen in
jedem Herbst in Richtung Süden und kehren im Frühjahr wieder zurück in ihre Brutgebiete in Nordeuropa.
Im Flug bilden die bis zu 1,30 Meter großen Tiere V-förmige Formationen mit kräftigen, erfahrenen Kranichen an der Spitze, gefolgt von Familien mit durchschnittlich jeweils zwei Jungtieren. Die
erwachsenen Kraniche sind an ihrem typischen trompetenartigen Ruf zu erkennen. Mit den Rufen verständigen sich die Tiere während des Fluges untereinander.
Bei gutem Wetter und Rückenwind, wie gestern, könnten die Vögel die gesamte Strecke non-stopp fliegen. Sie setzen dann auch ihren Flug bei Nacht fort. Bei ungünstigen Bedingungen und schlechter
Sicht machen viele Kraniche erfahrungsgemäß in Mittelhessen Station, um Kräfte zu sammeln.
Die Zugvögel orientieren sich an der Landschaft mit Bergen und Flüssen, bei Nacht an den Sternen und nach dem Magnetfeld der Erde. Bei dichten Wolken fliegen sie niedrig, bei klarem Himmel sehr
hoch. Der Zug der Kraniche geht normalerweise bis in den Dezember hinein. Es lohnt sich also, den Himmel in nächster Zeit zu beobachten, um dieses Naturschauspiel selber zu erleben.
So sahen die Kranich-Keile am 4.Oktober über Karben aus (fotografiert von G.Bauer):
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Das zweite Wochenende im Oktober war ein optimaler Zugtermin für Kraniche. Besonders am Sonntag herrschte Sonnenschein und kräftiger Nord-Ost-Wind: Besser konnten die Bedingungen für den Zug dieser großen Vögel in die Winterquartiere kaum sein. Gleichzeitig waren sie bei blauem Himmel sehr gut zu beobachten. Zählungen zahlreicher Vogelkundler ergaben, dass einige Zehntausend Kraniche quer durch NRW, Hessen und Rheinland-Pfalz unterwegs waren. Auch über Karben zogen tausende laut rufend in ihrer charakteristischen Flugformation. Den Gesamtbestand auf dem westlichen Zugweg nach Frankreich und Spanien schätzte man in diesen Tagen auf rund 350.000 Kraniche. Allein auf drei Großrastplätzen in Norddeutschland zählte man 140.000 Individuen. In diesen Regionen rasten die großen Vögel in Abhängigkeit von der Jahreszeit, der individuellen Kondition und den Zugbedingungen für wenige Tage oder einige Wochen und ziehen dann bei guten Witterungsbedingungen plötzlich los. Und das war am Wochenende der Fall.
Kraniche sind Tagzieher und fliegen auf unterschiedlichen Routen in ihre Winterquartiere. Der osteuropäische Zugweg führt aus Skandinavien, Finnland, dem Baltikum, Polen und Westrussland über
Ungarn nach Nordostafrika. Den westeuropäischen Zugweg nutzen Kraniche aus Mitteleuropa, Skandinavien den baltischen Staaten, aus Finnland und Weißrussland. Ihre Überwinterungsgebiete liegen in
Frankreich (etwa 50.000), Spanien (70.000) und zu einem geringen Teil in Nordafrika. Das sind dann die Vögel, die wir über der Wetterau sehen können.
Die Kraniche fliegen oft viele hundert Kilometer pro Tag und überwinden mehrere tausend Kilometern auf dem Weg in ihre Winterquartiere und zurück. Noch ist der Zug nicht beendet und wir werden
sicher noch einige Wochen ziehende Kranichgruppen fliegend und rastend in der Wetterau (z.B. Bingenheimer Ried) beobachten können.
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Auch im Januar 2014 sind vertraute Laute zu hören: die unverkennbaren Rufe der Kraniche. Dieter Heinemann entdeckte am Vormittag des 28. Januar einige Kraniche in Okarben. Dieses Mal haben sie sich auf einem Acker in der Nähe von Okarben zur Nahrungssuche niedergelassen. Das ungewöhnlich milde Wetter macht es den Tieren möglich nicht in ihre üblichen Winterquartiere zu ziehen, sondern auch hier nach Futter zu suchen. Das untypische jedoch: sie kamen aus Nordwesten. Die Zugroute der Vögel verläuft normalerweise von Nordost nach Südwest. Eine mögliche Folgerung: die Kraniche halten sich zur Futtersuche länger in unserer Gegend auf...
Am 19. Februar 2013 gegen 16:30 Uhr hörte NABU-Mitglied Katrin Lind in Burg-Gräfenrode mehrere Minuten lang die typischen Kranichrufe am Himmel und da sie vermutete, dass sich die stolzen Vögel im Feuchtgebiet zwischen Burg-Gräfenrode und Ilbenstadt niederlassen könnten, machte sie sich sofort auf den Weg. Dort angekommen, konnte sie in der Dämmerung eine große Ansammlung dieser schönen Vögel nicht nur beobachten sondern auch wunderschöne Bilder "schießen"...
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Es regnet ganz schön kräftig und nur der Regenschirm hält einen halbwegs trocken. Plötzlich
kann man Kranichrufe hören. Das gibt’s doch nicht: mitten im Regen ziehen die schönen Vögel
unter der niedrigen Wolkendecke in Richtung Süd-West. Weil sie nicht so hoch fliegen wie sonst
bei gutem Wetter, sind sie gut zu erkennen. Wie machen die Kraniche das eigentlich, wenn sie bei Regen fliegen? Tun ihnen nicht die Augen weh, wenn die Regentropfen bei der doch hohen Fluggeschwindigkeit gegen die Augen schlagen – und das Stunden lang? Es sind große
Flugkeile, die unter der Wolkendecke dahin eilen. Im Laufe des Nachmittags kommen immer wieder eindrucksvolle Keilformationen. Es dürften insgesamt über 2000 Kraniche gewesen sein, die an diesem Tag in Richtung Spanien fliegen. Dieses Schauspiel wird sich in den nächsten Tagen und Wochen wiederholen. Es lohnt sich deshalb, auf den Ruf der Kraniche zu achten, den man meistens als erstes hört, bevor man die Vögel am Himmel entdeckt. Dem Naturfreund läuft jedes Mal ein freudiger Schauer über den Rücken, wenn die Kraniche ziehen.