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Der NABU Karben betreut mehrere Streuobstwiesen in der Karbener Gemarkung. Die Apfelernte ist natürlich sehr lustbetont, weil das Wetter meistens milde oder warm ist und die Arbeitsstunden überschaubar sind. In diesem Winterhalbjahr waren die Pflegearbeiten nicht so angenehm: Die kalte Witterung und der ewige Regen machten das Planen schwierig. Es forderte den aktiven Mitgliedern einen selbstlosen Einsatz ab, weil es häufig nicht ohne nass zu werden abging.
Dieses Mal ging es um eine Streuobstwiese oberhalb der Kurt-Schumacher-Schule. Eine Hecke hatte sich derart ausgebreitet, dass die Apfelbäume immer mehr bedrängt wurden und zunehmend im Halbschatten standen. Deswegen mussten mehrere große Büsche gefällt werden, um den Obstbäumen wieder Luft zum Atmen zu geben. Es war merkwürdig, dieses Jahr fiel die Apfelernte praktisch aus. Ausgerechnet diese Streuobstwiese hatte richtig getragen. Sie blieb vermutlich wegen der dichten Hecke von den Frühlingsfrösten verschont. Trotzdem musste eine Reihe von Büschen dran glauben. Mehrere blühende Haselnusssträucher jedoch haben die Naturschützer stehen gelassen, um die Bienenweide zu erhalten.
Foto ( v.l.n.r.) Roland Prinzinger, Gerhard Bauer und Hans-Jürgen Junginger
Viele Menschen nehmen die Chance wahr, um von der Aussichtsplattform in das Naturschutzgebiet Ludwigsquelle und in die übrige Wiesenlandschaft zu schauen. Von hier hat man einen wunderbaren Blick und kann Kiebitze, Rot- und Schwarzmilan, Wieseweihe und viele weitere Vogelarten sowie Rehe und Hasen beobachten. Vor fünf Jahren wurde die Aussichtsplattform von Hessenforst errichtet und eingeweiht. Radler und Fußgänger machen eifrig Gebrauch von dem Aussichtspunkt, der aus Holz besteht. Durch Regen, Wind und Sonne weist die Holzkonstruktion schon leichte Verwitterungsspuren auf. Um die Aussichtsplattform zu erhalten, haben vier NABU-Aktive in die Hände gespuckt und das Bauwerk mit Lasurfarbe gestrichen. Es waren zwei Anläufe notwendig: Beim ersten Anlauf setzte die mehrere Tage anhaltende Regenperiode ein. Der zweite Termin war jetzt ideal: Sonne und Wolken wechselten sich ab. Nun sieht die Plattform wieder wie neu aus. Da noch Farbe übrig war, haben die NABU-Leute auch die in der Nähe stehende Ruhebank gleich mit gestrichen.
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Es war mal wieder fällig: die völlig zugewucherten Grabentaschen mussten von den Aktiven des NABU freigemäht werden. Es war eine schwere und schweißtreibende Arbeit. Nun können hier wieder Kiebitze und Co. frei an das Wasser und den feuchten, schlammigen Boden herankommen, um Nahrung zu suchen. Die ganz in der Nähe liegenden Flutmulden wiesen viele kleine Weidenbäume auf, die in ein zwei Jahren zu einem dichten Buschwerk sich entwickelt hätten. So mussten die Pflanzen einzeln mit der Wurzel herausgezogen werden. Auch die Rohrkolben, die sich angesiedelt hatten, mussten ausgegraben werden, damit die Wasserflächen, die sich hoffentlich im Herbst und Winter wieder bilden, für die Kiebitze wieder frei zugänglich sind. Im Augenblick sind die Flutmulden wegen der anhaltenden Trockenheit ohne Wasser, so dass die Arbeiten überhaupt durchgeführt werden konnten.
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Aktive des Karbener Natuschutzbundes (NABU) haben das neue Jahr auf ihre Art anklingen lassen und den Bornwiesengraben unterhalb des Rendeler Schlittenberges auf Vordermann gebracht. „Damit wir nicht aus der Übung kommen“, hatte NABU-Vorsitzender Jürgen Becker in der Einladung an die Mitglieder gewitzelt.
Ein Dutzend NABU-Leute sind drauf hin mit Sensen und Rechen angerückt, arbeiteten mit Astscheren, Gabeln und Handsägen. Und auch ein Freischneider war bei der Aktion im Einsatz, um hohes Schilfgras und junge Weiden- oder Erlenaustriebe an den Böschungen zu entfernen. Trotz niedriger Temperaturen kam manch einer der Aktiven flugs in Schwitzen – vorsorglich übergezogene Wollsachen landeten rasch in Rucksäcken.
Mit dem Rückschnitt der Austriebe wird verhindert, dass die Wasserfläche des Grabens unnötig beschattet und überwachsen wird – zum Wohle von Libellen und anderer Insekten oder auch Eisvögel. Sie werden regelmäßig beim Fischen in dieser von Wassergräben durchzogenen Wiesenlandschaft gesichtet.
Nachdem gegen Schichtende auch noch das Rohr einer Wege-Unterführung gereinigt worden war, strömte das Wasser wieder gut sichtbar in Richtung Scharmühlgraben. Nebenan am Wegrand türmte sich ein Riesenberg aus geschnittenen Weiden und allerlei Pflanzenresten aus dem Entwässerungsgraben. Er soll von der Stadt entsorgt werden.
Die NABU-Leute waren jedenfalls mit ihrem Werk zufrieden. „Ein Geschenk, sich bei diesem herrlichen Wetter draußen bewegen zu dürfen“, freute sich eine Aktive, während die Januar-Sonne auf den umliegenden Wiesen am Rauhreif nagte.