Alle heimischen Fledermäuse halten Winterschlaf. Im April kehren die meisten Fledermäuse nach Karben zurück. Sie haben dabei zum Teil erhebliche Entfernungen zurücklegen müssen, da ihre
Winterquartiere in Stollen, Höhlen oder kühlen Kellern mitunter 250 bis 500 km, in Einzelfällen sogar über 1.000 km entfernt sind. In milden Wintern sind die Fledermäuse sogar etwas früher zurück
aus den Winterquartieren.
In Karben handelt es sich zumeist um Zwergfledermäuse; sie sind mit etwa 4-5 cm Körpergröße und 20 cm Flügelspannweite die kleinsten, aber auch die häufigsten heimischen Fledermäuse. Mit ihrem
Gewicht von etwa 5(!) Gramm wiegen sie nur so viel wie ein Stück Würfelzucker. Jede vertilgt pro Sommer etwa eine viertel Million Mücken, was zeigt, wie nützlich sie sind.
Fledermäuse haben kaum natürliche Feinde, aber gehören zu jenen Lebewesen, die am meisten unter intensiver Land- und Forstwirtschaft sowie der Vernichtung natürlicher Lebensräume durch den
Menschen leiden. Viele ihrer traditionellen Quartiere wurden zerstört und Nahrungsquellen reduziert. Auch der Einsatz von Pestiziden, sowohl in der Landwirtschaft, aber auch in der
Forstwirtschaft und im Privathaushalt macht den Tieren zu schaffen.
Dachböden werden renoviert und mit Holzschutzmitteln behandelt, Hohlräume ausgeschäumt und Fugen versiegelt. Wichtige Lebensräume unter Dächern, hinter Fassadenverkleidungen, Fallrohren und in
Fassadennischen gehen so verloren. Um das Wohnungsangebot für die unter strengem Schutz stehenden Fledermäuse zu erhöhen, appelliert der NABU an alle Hauseigentümer, entsprechende Vorrichtungen
am Haus oder im Garten zu schaffen.
Der NABU-Karben bietet Holzbausätze für sogenannte Spaltenquartiere an, die mit ein wenig Geschick leicht zusammengeschraubt werden können. Diese Bausätze kosten nur 9,- EUR und können an
geschützten Stellen z.B. an Hausfassaden angebracht werden. Diese Kästen oder aber auch kostenlose Bauanleitungen für verschiedene Unterschlupfe können unter 0177 5996313 angefordert
werden.
Gartenbesitzer können außerdem mit kleinen Maßnahmen ein zusätzliches Nahrungsangebot für die beliebten Tiere schaffen. Ein möglichst vielgestaltiger Garten mit artenreicher Wiese statt
Einheitsrasen und heimischen Sträuchern und Stauden ist optimal. Der Einsatz von sogenannten Pflanzenschutzmitteln (wie z.B. Glyphosat) sollte vermieden werden. Wo nachtblühende, nektarreiche
Blütenpflanzen stehen, werden durch den Duft Nachtfalter, die Lieblingsspeise vieler Fledermäuse, angelockt.
Weitere Einzelheiten dazu finden sich auf der Webseite des NABU. Dort finden Sie auch Ratschläge für den Umgang mit verirrten oder hilflosen Fledermäusen.
Mehr Informationen finden Sie hier
Darüber hinaus findet man auf den Seiten des NABU Wetterau einen Veranstaltungskalender. Speziell zum Thema Fledermäuse lohnt sich sicher eine Veranstaltung am 14. Juli
2023 um 20 Uhr. Es geht um die Fledermäuse von Assenheim.
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(Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden)
Auch in diesem Jahr konnte die Flermaus-Beauftragte des NABU-Karben, Petra Ulrich, wieder zahlreiche Naturfreunde, unter ihnen viele Kinder, zur „BAT-Night“ auf dem Okärber Gelände der Schreinerei Maier in Okarben begrüßen.
...und hatte auch ein "Fledermaus-Puzzle" mitgebracht.
Zwergfledermäuse sind mit etwa 4-5 cm Körpergröße und 20 cm Flügelspannweite die kleinsten, aber auch die häufigsten heimischen Fledermäuse. Mit ihrem Gewicht von etwa 5(!) Gramm wiegen sie nur soviel wie ein Stück Würfelzucker. Jede vertilgt pro Sommer etwa eine viertel Million Mücken, was zeigt, wie nützlich sie sind.
Fledermäuse geben 10 bis 20 Ultraschalllaute pro Sekunde ab, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Dank Echoortung sind sie in der Lage, sogar bei absoluter Dunkelheit durch einen Maschendrahtzaun zu fliegen.
Nach Einbruch der Dunkelheit waren die „Jäger der Nacht“ auch zu „hören“: Mit einem so genannten Bat-Detektor wurden die von den nachtaktiven Tieren ausgestoßenen Ultraschalllaute für das menschliche Ohr hörbar gemacht.
An den „knackenden Geräuschen“, konnte man auf der Niddabrücke am „Promilleweg“ sogar die unterschiedlichen Arten, wie Wasser- oder Zwergledermäuse, deutlich unterscheiden.