Fledermaus-Seite

Ausflug der Zwergfledermaus (Foto: NABU / Dietmar Nill)
Eine Zwergfledermaus verlässt ihr Quartier (Foto: NABU / Dietmar Nill)

Alle heimischen Fledermäuse halten Winterschlaf. Im April kehren die meisten Fledermäuse nach Karben zurück. Sie haben dabei zum Teil erhebliche Entfernungen zurücklegen müssen, da ihre Winterquartiere in Stollen, Höhlen oder kühlen Kellern mitunter 250 bis 500 km, in Einzelfällen sogar über 1.000 km entfernt sind. In milden Wintern sind die Fledermäuse sogar etwas früher zurück aus den Winterquartieren.
In Karben handelt es sich zumeist um Zwergfledermäuse; sie sind mit etwa 4-5 cm Körpergröße und 20 cm Flügelspannweite die kleinsten, aber auch die häufigsten heimischen Fledermäuse. Mit ihrem Gewicht von etwa 5(!) Gramm wiegen sie nur so viel wie ein Stück Würfelzucker. Jede vertilgt pro Sommer etwa eine viertel Million Mücken, was zeigt, wie nützlich sie sind.

Zwergfledermaus (Foto: NABU / K.Bogon)
Die Zwergfledermaus im Portrait (Foto: NABU / K.Bogon)

Fledermäuse haben kaum natürliche Feinde, aber gehören zu jenen Lebewesen, die am meisten unter intensiver Land- und Forstwirtschaft sowie der Vernichtung natürlicher Lebensräume durch den Menschen leiden. Viele ihrer traditionellen Quartiere wurden zerstört und Nahrungsquellen reduziert. Auch der Einsatz von Pestiziden, sowohl in der Landwirtschaft, aber auch in der Forstwirtschaft und im Privathaushalt macht den Tieren zu schaffen.
Dachböden werden renoviert und mit Holzschutzmitteln behandelt, Hohlräume ausgeschäumt und Fugen versiegelt. Wichtige Lebensräume unter Dächern, hinter Fassadenverkleidungen, Fallrohren und in Fassadennischen gehen so verloren. Um das Wohnungsangebot für die unter strengem Schutz stehenden Fledermäuse zu erhöhen, appelliert der NABU an alle Hauseigentümer, entsprechende Vorrichtungen am Haus oder im Garten zu schaffen.

Zwergfledermaus im Nistkasten (Foto: NABU / Rüdiger Weis)
Zwergfledermäuse in ihrem Zuhause (Foto: NABU / Rüdiger Weis)

Der NABU-Karben bietet Holzbausätze für sogenannte Spaltenquartiere an, die mit ein wenig Geschick leicht zusammengeschraubt werden können. Diese Bausätze kosten nur 9,- EUR und können an geschützten Stellen z.B. an Hausfassaden angebracht werden. Diese Kästen oder aber auch kostenlose Bauanleitungen für verschiedene Unterschlupfe können unter 0177 5996313 angefordert werden.
Gartenbesitzer können außerdem mit kleinen Maßnahmen ein zusätzliches Nahrungsangebot für die beliebten Tiere schaffen. Ein möglichst vielgestaltiger Garten mit artenreicher Wiese statt Einheitsrasen und heimischen Sträuchern und Stauden ist optimal. Der Einsatz von sogenannten Pflanzenschutzmitteln (wie z.B. Glyphosat) sollte vermieden werden. Wo nachtblühende, nektarreiche Blütenpflanzen stehen, werden durch den Duft Nachtfalter, die Lieblingsspeise vieler Fledermäuse, angelockt.

Weitere Einzelheiten dazu finden sich auf der Webseite des NABU.  Dort finden Sie auch Ratschläge für den Umgang mit verirrten oder hilflosen Fledermäusen.

Mehr Informationen über Fledermäuse finden Sie hier
Darüber hinaus findet man auf den Seiten des NABU Wetterau einen Veranstaltungskalender. 

Regemäßig veranstaltet der NABU Karben seinen beliebten Fledermausabend unter dem Motto „Auf den Spuren der Fledermäuse“. Der Termin wird rechtzeitig unter Veranstaltungen bekannt gegeben.

Frank-Uwe Pfuhl von der Umweltwerkstatt Wetterau berichtet dabei allerhand Wissenswertes über das Leben und die Besonderheiten der Fledermäuse. Nach Einbruch der Dunkelheit werden die nachtaktiven Flugakrobaten dann live beobachtet. Zur Entdeckung steht ein besonderes Gerät zur Verfügung, der sogenannte „Bat-Detektor“. Die hochfrequenten Ultraschallwellen, mit denen sich Fledermäuse in ihrer Umgebung orientieren und mit deren Hilfe sie auf Insektenfang gehen, kann man mit diesem Empfänger für das menschliche Ohr hörbar machen. Das wird sicher besonders für die Jüngeren ein aufregendes Erlebnis.

 Da unterschiedliche Fledermausarten jeweils für sie charakteristische Orientierungsrufe aussenden (wobei das je nach Art durch Mund oder Nase geschieht), kann man auch so die einzelnen Arten voneinander unterscheiden. Die häufigsten hier vorkommenden Arten sind die Zwerg- und die Wasserfledermaus.

Eine Spende für diese Exkursion ist erwünscht. Zweckmäßig für den nächtlichen Ausflug sind ausreichend warme Kleidung und eine Taschenlampe.

Der NABU erhofft sich zahlreiches Erscheinen, um ein größeres Interesse an diesen sehr nützlichen und vom Aussterben bedrohten und deshalb gesetzlich geschützten Tieren zu wecken.

_________________________________________________________________________

BAT-NIght (Fledermausnacht) in Okarben

(Die Fotos können durch Anklicken vergrößert werden)

Auch in diesem Jahr konnte die Flermaus-Beauftragte des NABU-Karben, Petra Ulrich, wieder zahlreiche Naturfreunde, unter ihnen viele Kinder, zur „BAT-Night“ auf dem Okärber Gelände der Schreinerei Maier in Okarben begrüßen.

Frank Uwe Pfuhl von der "Umweltwerkstatt Wetterau" stellte die heimischen Fledermäuse

vor ...

...und hatte auch ein "Fledermaus-Puzzle" mitgebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwergfledermäuse sind mit etwa 4-5 cm Körpergröße und 20 cm Flügelspannweite die kleinsten, aber auch die häufigsten heimischen Fledermäuse. Mit ihrem Gewicht von etwa 5(!) Gramm wiegen sie nur soviel wie ein Stück Würfelzucker. Jede vertilgt pro Sommer etwa eine viertel Million Mücken, was zeigt, wie nützlich sie sind.


Fledermäuse geben 10 bis 20 Ultraschalllaute pro Sekunde ab, um sich in der Dunkelheit zu orientieren. Dank Echoortung sind sie in der Lage, sogar bei absoluter Dunkelheit durch einen Maschendrahtzaun zu fliegen.

Nach Einbruch der Dunkelheit waren die „Jäger der Nacht“ auch zu „hören“: Mit einem so genannten Bat-Detektor wurden die von den nachtaktiven Tieren ausgestoßenen Ultraschalllaute für das menschliche Ohr hörbar gemacht.

An den „knackenden Geräuschen“, konnte man auf der Niddabrücke am „Promilleweg“ sogar die unterschiedlichen Arten, wie Wasser- oder Zwergledermäuse, deutlich unterscheiden.