Die Tierwelt in Karben

 Der Vogel des Jahres 2024: Kiebitz

Der Kiebitz, gern auch Gaukler der Lüfte genannt, ist zum Vogel des Jahres 2024 gewählt worden. Bei der öffentlichen NABU-Wahl hat sich fast ein Drittel für den Kiebitz entschieden.
Der Bodenbrüter ist in der Wetterau  verbreitet und hat auch in Karben ein Vorkommen. NABU Mitglied Gerhard Bauer hat den Vogel fotografisch eingefangen:


Kraniche (Fotos: C. Habusta / G. Bauer)

In diesen Tagen kann wieder ein eindrucksvolles Schauspiel über Karben beobachtet werden: der Zug der Kraniche in ihre Winterquartiere. Karben liegt auf einer Vogelzugroute, die häufig von Kranichen genutzt wird. in jedem Herbst sieht man am Himmel die markante Formation, in Form eines V. Weit zu hören sind dabei auch ihre Rufe. Gelegentlich landen die Vögel zur Rast auf Feldern und Wiesen um Karben. Diese Bilder sind in den vergangenen Jahren auf Karbener Gemarkung entstanden:

Wald-, Wiesenvögel und mehr

In der Umgebung von Karben sind beispielsweise im Stadtwald, den Rendeler Wiesen und am Nidda-Altarm diese Tiere zu sehen, fotografiert von NABU-Mitgliedern.


Steinadler in Karbener Naturschutzgebiet

Schnappschuss eines Steinadlers über Karben (Foto: Stefan Stadler)
Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich ein Steinadler über Karben auf. Stefan Stadler glückte ein erster Schnappschuss (Foto: Stefan Stadler)

Das Naturschutzgebiet Ludwigsquelle ist über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für seine ornithologische Vielfalt. Im Februar 2023 machte eine Rarität Station: ein Adler.  Auf einem Spaziergang durch das 1974 etablierte Naturschutzgebiet entdeckte Dr. Stefan Stadler, Kurator für Vögel im Zoo Frankfurt, den seltenen Gast. Mit geschultem Blick erkannte er sofort, dass es sich um einen Steinadler handelte und griff umgehend zu seinem Fotoapparat.
Steinadler leben je nach Nahrungsangebot in halboffenen bis offenen Landschaften. In Deutschland gibt es den Greifvogel nur noch in den Alpen. Dort brütet er an Felswänden. Bevor sie mit etwa sechs Jahren geschlechtsreif werden, legen Jungvögel durchaus größere Strecken zurück.
Auf den Bildern sind an dem Vogel keinerlei Merkmale vorhanden, die für einen aus Haltung entflogenen Vogel sprechen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich also um einen Wildvogel. Was aber macht ein Steinadler in der Wetterau?
Die Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) hat ein Erklärung: „Die meisten Beobachtungen in Deutschland weit abseits der Alpen, wo Steinadler brüten, betreffen Jungvögel. In Norddeutschland wurden in den vergangenen Wintern mehrfach auch junge Steinadler beobachtet, die in den skandinavischen Brutgebieten der Art mit Sendern ausgestattet worden waren und die offenbar weitläufige Wanderungen durchführen können. Daher besteht sogar die Möglichkeit, dass der in der Wetterau beobachtet Adler aus Skandinavien stammt.“
Der Fachreferent für Avifaunistik der HGON Stefan Stübung ordnet die ornithologische Rarität ein: „Der letzte Nachweis eines wilden Steinadlers in Hessen stammt aus dem März 1939, als im „Gemeindewald Großkarben“ ein Adler tot aufgefunden wurde. Was für ein Zufall, dass beide Beobachtungen im Abstand von 84 Jahren aus demselben Gemeindegebiet stammen!“
Nach zwei Runden flog der Vogel mit Beute weiter und verschwand in Richtung Nordost. Es gibt einen guten Grund mehr, mal wieder einen Spaziergang im Naturschutzgebiet Ludwigsquelle zu unternehmen.

Steinadler über dem Naturschutzgebiet Ludwigsquelle (Foto: Stefan Stadler)
Glücklicherweise überflog der Steinadler das Naturschutzgebiet Ludwigsquelle noch einmal, so dass dieser seltene Anblick möglich war und Stefan Stadler dieses Foto gelang (Foto: Stefan Stadler - Bild durch Anklicken vergrößerbar)

Impressionen der Vogelberingung

Exkursion zur Beringungsstation am Berger Hang

Am 5. August führte eine Exkursion der NABU AG Karben zu einer Vogelberingsstation, dem Sebastian-Pfeifer-Haus am Berger Hang bei Bad Vilbel. Dort beringt der Verein „Vogelkundliche Beobachtungsstation Untermain e.V.“ seit einem Jahrhundert heimische sowie durchziehende Vögel im Rahmen eines wissenschaftlichen Programms der deutschen Vogelwarte. Vögel werden gefangen, bestimmt, beringt, vermessen und wieder freigelassen. Das IMS-Programm ("Integriertes Singvogelmonitoring") der deutschen Vogelwarte Helgoland untersucht den Vogelzug sowie das Verhalten von Vogelarten. 20 Teilnehmer der Exkursion hatten die seltene Gelegenheit, die einheimischen Vögel auch einmal aus der Nähe zu sehen und das große Glück, dass auch das Wetter mitspielte. Gerade der intensive Regen an den Vortagen hatte zur Folge, dass die Vögel an diesem sonnigen Morgen in großer Zahl unterwegs waren. Von Sonnenaufgang bis zum Ende der Exkursion wurden von den geschulten Beringern 170 Vögel aus 24 Arten gezählt, vermessen und mit einer Art Personalausweis, einem nummerierten Metallring versehen. In dieser Galerie sind einige Impressionen der Veranstaltung zu sehen (Fotos: C. Habusta - die Bilder sind durch einen Klick vergrößerbar):